Sterbewelten, Fachbücher von Werner Schneider, Martin W. Schnell, Harald Kolbe

Hirntoddiagnostik, Palliative Care und andere sind kulturelle und gesellschaftliche Techniken, die das Sterben und den Tod heute bestimmen. Sterben ist daher kein rein biologischer, sondern primär ein sozialer Prozess. Die Weiterlebenden definieren, wann jemand als sterbend oder tot gilt und was mit ihm geschehen soll. Somit steht nicht nur das sterbende Individuum im Mittelpunkt, sondern auch interaktiv hergestellte Sterbewelten. Die Methode der Ethnographie zeigt, wie diese Sterbewelten gesellschaftlich aufgebaut werden. Anhand der vorgestellten Methodik sowie ausgewählter empirischer Beispiele zeigen die Autorinnen und Autoren, dass und wie die aktuelle Institutionalisierung des Sterbens den Menschen als Subjekt formt, das rechtzeitig seine sogenannten letzten Dinge regeln muss, um den heutigen Vorgaben des 'guten' Sterbens folgen zu können.