Speicheldrüsenfunktion nach Strahlentherapie von Kopf-Hals-Tumoren, Fachbücher von Jeremias Hey

Eine Radiotherapie im Kopf-Hals-Bereich verursacht Ungleichgewichte und Störungen im Tumor sowie im Normalgewebe, wie zum Beispiel in den grossen und kleinen Kopfspeicheldrüsen. Gegenstand der vorliegenden Untersuchung war es, den Funktionsverlust der Glandulae parotideae durch eine cisplatinhaltige simultane Radiochemotherapie im Vergleich zu einer alleinigen Radiotherapie zu untersuchen. In die Untersuchung eingeschlossen wurden 97 Patienten mit tumortherapeutischer Kopf-Hals-Bestrahlung. Gemessen wurden die Speichelfliessraten und der Speichel-pH-Wert vor, während und bis zu 6 Monate nach der Radiotherapie von 36 Patienten mit simultaner Chemotherapie und von 61 Patienten mit alleiniger Radiotherapie. Errechnet wurden die Schadenswahrscheinlichkeiten mittels NTCP-Kurven der Parotiden unter Berücksichtigung der Dosis-Wirkungsbeziehung. Hierfür wurde eine modifizierte Version des Lyman-Modells angewandt. In den Ergebnissen wurde deutlich, dass der Einsatz einer Radiochemotherapie zur Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren im Vergleich zur alleinigen Radiotherapie deutlich mehr Schäden an den Glandulae parotideae verursacht.