Memory Traces, Fachbücher von Silke Arnold de Simine

"Memory Traces" ist eine umfassende Essaysammlung, die sich mit der Dynamik der Gedächtnisorganisation und deren Variationen in verschiedenen Medien und Diskursarten im postvereinigten Deutschland auseinandersetzt. Die deutsche Wiedervereinigung hat die Nachkriegszeit in einen historischen Kontext gerückt und wirft Fragen zur angemessenen Erinnerung, Bewahrung und Neuinterpretation der Vergangenheit auf. Die Beiträge in diesem Band beleuchten, wie sich die Selbstwahrnehmung literarischer Autor*innen sowie die soziale Rolle und der Status der deutschen Literatur durch die Prozesse der Neuorientierung nach der Einheit verändert haben. Zudem wird untersucht, wie Autor*innen die Konkurrenz zu visuellen und elektronischen Medien als alternative Zugänge zur Vergangenheit wahrnahmen. Die Diskussionen der 1990er Jahre über die deutsche Literatur konzentrierten sich nicht nur auf die ästhetische Repräsentation des historischen und kulturellen Erbes, sondern auch auf die Rolle der Literatur in diesem Prozess. Die Essays analysieren verschiedene Diskurse, die sich mit der Schaffung neuer kollektiver Symbole und Erzählmuster in Bezug auf die deutsche Vergangenheit befassen.