Ruth Orkin, Sachbücher von grafikanstalt, Katharina Mouratidi, Julia Wagner, Nadine Barth, Ruth Orkin

Ihre American Girl in Italien, die die Strassenszene mit den pfeifenden Italienern zeigt, ist ein Ikone. Kürzlich sind sensationelle Negative und Dias aus dem Archiv aufgetaucht, die eine wenig bekannte Seite von Ruth Orkin offenbaren: die der sensiblen, interessierten, witzigen Chronistin der Frauenwelt der 1940er und 1950er Jahre. Orkin entwarf Editorials wie den ironischen Bericht "Wer arbeitet härter?", der das Leben einer Karrierefrau mit dem einer Hausfrau vergleicht. Sie dokumentierte das Treiben in Schönheitssalons, Cocktailpartys, Hundeshows und Hollywood-Filmsets. Wir treffen Lauren Bacall, Jane Russell, Joan Taylor und Doris Day sowie Kellnerinnen, Stewardessen und Soldatinnen, zusammen mit Gruppen von Freundinnen. Was entsteht, ist das Bild von Frauen in Bewegung, Frauen, die beginnen, die ihnen auferlegten Konventionen abzulegen und ihren eigenen Weg zu gehen: selbstbewusst, stilvoll und klug. Die amerikanische Fotografin, Fotojournalistin und Filmemacherin Ruth Orkin (1921-1985) wuchs in Hollywood als Tochter einer Stummfilm-Schauspielerin auf. Sie wurde eine der ersten Frauen, die Fotojournalismus am Los Angeles City College studierten. 1943 zog Orkin nach New York City und arbeitete als freiberufliche Fotojournalistin. Ihre Fotografien erschienen in der New York Times, LIFE, Look, Ladies' Home Journal und anderen Publikationen. Zu Ehren ihres 100. Geburtstags wurden Ausstellungen in ganz Europa und Nordamerika veranstaltet. 2021 veröffentlichte Hatje Cantz "A Photo Spirit", das ihrem Pionierwerk gewidmet ist.